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Urlaub in Honningsvag (Selje) am Westkap im August 2015
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Urlaub in Honningsvag (Selje) am Westkap im August 2015
Tag 1 (14.08.2015)
Abreise in Bebra nach dem Zusammentreffen bei Familie Krocker. Die „Norwegenkaravane“ startete um 07:15 Uhr in der Eichendorffstr. 53, 36179 Bebra und bestand aus Torsten und Elke, Klaus-Dieter und Sonja, sowie aus Thomas, Andrea und Marvin. Die 3 Fahrzeuge fuhren bei sonnigen Wetter über die B27 Richtung Göttingen und dann auf die A7 Richtung Flensburg. Erste Pause für eine Zigarette und einen Kaffee ca. 30 Km hinter Hannover. Gegen 11:10 Uhr wurde in Hamburg ohne große Probleme der Elbtunnel passiert und nach den dann folgenden Baustellen die zweite Pause eingelegt. Vor Flensburg wurde die A7 kurz verlassen und den Autos noch einmal eine Füllung Benzin verpasst. Bei der Gelegenheit wurde noch schnell dort der Angelladen von Fishermans-Partner aufgesucht, der aber keine berauschenden Verlockungen darbot (ob die Mädels beim Sightseeing im Beate-Uhse-Shop daneben was gefunden haben, entzieht sich unserer Kenntnis!!!).
Also zurück auf die A7 und weiter in Richtung Hirtshals. Nach knapp 400 Km und 2 weiteren Pausen erreichten wir Hirtshals um 19:15 Uhr und tankten dort noch einmal. Dann sind wir zum Terminal von Colorline und haben eingecheckt. Auf dem Aufstellplatz für die Fähre nach Larvik war aber nicht sehr viel los. Anscheinend ist diese Uhrzeit zum Übersetzen nach Norwegen nicht so beliebt. Die Superspeed kam um 21:15 Uhr an und gegen 21:50 Uhr durften wir an Bord fahren. Die Überfahrt nach Larvik war relativ ruhig und wir erreichten den Hafen am 15.08.15 um 02:00 Uhr.
Tag 2 (15.08.2015)
Nach Durchquerung des norwegischen Zolls (Grüne Spur) fuhren wir Richtung Oslo auf der E18 bis Drammen. Dort bogen wir ab und fuhren über Vikersund weiter in Richtung Gol. Nach einem einstündigen Stopp mit kurzer Schlafeinlage ging es weiter in Richtung Sognefjord, der dann per Fähre überquert wurde. Über das Fjell ging es dann in Richtung Nordfjord, an dessen Ufer entlang bis Bryggia und dann über die 61 in Richtung Aheim und weiter über Leikanger nach Honningsvagen. Unser Ferienhaus erreichten wir bei leichten Regen um 16:30 Uhr. Alle waren von der anstrengenden Fahrt wie erschlagen. Lediglich die berauschende norwegische Natur hatte uns wach gehalten. Nach dem Ausladen der Fahrzeuge, die uns nicht im Stich gelassen hatten (Gesamtstrecke 1470 Km), noch ein Schöppchen, etwas Ahle Worscht und ab in die Federn! Ich bin da, wo ich hin wollte – jetzt nur pennen und hoffen, dass der Wettergott es gut mit uns meint.
Tag 3 (16.08.2015)
Gegen 08:00 Uhr haben wir in aller Ruhe gefrühstückt und endlich unseren Vermieter kontaktieren können. Er war im Krankenhaus gewesen (OP an der Hand nach einem Arbeitsunfall) und sagte uns, dass er am Nachmittag bei uns sein wird. Also hatten wir erst einmal Zeit das Örtchen auszukundschaften. Das Boot konnten wir heute vergessen. Wir sind daher erst einmal zu einer der beiden Molen an der Einfahrt zur Bucht. Dort probierten wir es mit getrockneten Würmern (von Fishermans-Partner) auf Plattfisch. Außerdem wurden Blinker, Pilker und Wobbler mit den Spinnruten auf Tauchfahrt geschickt. Aber die Fische waren anscheinend überall, jedoch nicht in unserer Reichweite. Lediglich ein „Dumm-Dorsch“ verirrte sich an den Pilker von Thomas.
Am Nachmittag kam dann unser Vermieter und erklärte uns die wichtigsten Punkte am Haus und zum Boot. Das Boot war vermutlich älter als ich und sah daher ähnlich bescheiden aus. Der Diesel sprang aber beim ersten Versuch an und auch das Farbecholot von Garmin war in Ordnung. Am Boot selbst gab es zwar noch einige kleinere Baustellen, aber für unsere Zwecke sollte es ausreichend sein. Einen Geschwindigkeitsrausch konnte man von dem alten Kahn nicht erwarten, aber es ließ sich auch gut im Stehen angeln. Abends wurde das Angelequipement für die erste Ausfahrt am kommenden Tag fertig gemacht und zum Bootshaus gebracht. Dort war eine Schlachtbank im Gebäude mit fließenden Wasser und einem großen Gefrierraum, in dem wir unsere Kühlboxen für die Filets belassen konnten. Auch das Wetter sollte am nächsten Tag nach Angaben auf Yr.no besser werden (Wolken teilweise Sonnig bis 19C° und Wind bis 2m).
Tag 4 (17.08.15)
Alarm!! – Alles was Angeln will - raus aus der Kiste!! Es ist 04:30 Uhr!! Kaffee kochen, Brötchen schmieren, Getränke in die Kühlbox, im Bootshaus die Stecken und die Angelkoffer holen, Rettungswesten überziehen und ab zum Boot. Alles beladen und Motor starten. Wie ging das noch einmal? Noch einmal kurz die Gedanken ordnen - ach ja, da war es wieder! Erster Versuch – Diesel macht tuk- tuk- tuk und dann immer schneller – das Ding läuft! Ratschlag vom Vermieter beachten: Das Ding immer laufen lassen, da es schlecht anspringt, wenn es warm ist und ausgemacht wird. Hinweis an alle noch einmal gegeben! Echolot an – deutsche Menüführung – kein Problem. Leinen los im Bootshafen – Wer soll das Ding hier rausbuchsieren? Oh! Ich! Warum? Keine Zeit für Diskussionen – du fährst heute raus und rein! Na dann viel Spaß! Rückwärtsgang rein – Kupplung rein und tuk, tuk, tuk raus aus der Anliegerbucht. Oh Gott, die Karre reagiert sehr langsam auf meinen Steuereinschlag. So komme ich nicht ganz rum – Vorwärtsgang rein und 4 Meter vor und dann wieder zurück. OK. Jetzt passt es und nun Vorwärtsgang rein und raus aus dem Hafenbecken. Erste Schweißattacke beendet und nun raus in Richtung Westkap. Erste Angelstelle soll ein Plateau mit 24 Metern sein. Die Stelle wird nach ca. 25 Minuten erreicht. Ging mit unserem Tuk-Tuk nicht schneller. Pilkruten raus und los! Es gibt Fisch!
Wir fangen Seelachs (Neuling Torsten gleich am ersten Tag mit einem Hammerteil von über 100cm), Leng, Lumb, Pollack, Dorsch und Makrelen. Das Wetter meint es gut mit uns. Ein paar kleine Schauern, die uns aber nicht fischmüde machen. Um 17:30 Uhr geht es zurück in den Hafen, da die Fischkiste voll ist. Oh – da war doch was! Ich soll ja Tuk-Tuk wieder in die enge Haltebucht einparken. Mit 3x mal vor und zurück kriege ich das mit Hilfe aller Besatzungsmitglieder hin.
Beim nächsten Mal wird es hoffentlich besser klappen. Fische ins Bootshaus bringen und die Messer gewetzt. Wir beginnen das Schlachten mit den gefangenen Lumbfischen, da wir reichlich von den Gesellen erbeutet haben. Ich nehme mein neues Filetiermesser von DAM (Ein Schnäppchen für nur 9,95 €) und lege los. Zweiter Schnitt und schon ein Treffer! Schnitt in den linken Handballen. Wo ist der Notarzt??? Nee, Nee! Halb so wild – Torsten holt wasserfestes Pflaster bei Sonja. Wunde im Meerwasser gesäubert, abgetrocknet, Pflaster drauf und weiter geht es! Nach knapp 3 Stunden sind die Fische versorgt, die Filets im Gefrierraum, das Boot grob gereinigt und wir am Abendbrottisch bei unseren Frauen. Wettervorhersage für den 18.08.15: Sonnenschein und wenig Wind! Wecker auf 04:30 Uhr stehen lassen!!
Tag 5 (18.08.15)
Der Wecker reißt mich aus dem Schlaf. Ich will aus dem Bett, aber mein Körper wehrt sich! Da sind plötzlich Muskelschmerzen an Stellen meines Körpers, von denen ich gar nicht wusste, dass dort Muskeln sind. Vermutlich vernachlässigte Regionen, die man beim Arbeitsalltag im Büro nicht braucht. Es hilft nichts, da der Rest der Männer schon mit Elefantengetöße in der Küche am Werkeln ist, stehe ich auf und wasche das Gesicht, welches ich im Spiegel unseres Badezimmers wahrnehme (??Bin ich das wirklich??). Angelklamotten an, Kaffee in den Körper, Brötchen mit Marmelade runterschlucken und ab dafür. Halt wichtig! Wo ist das Klo!? 2 Pfund leichter geht es wieder in Richtung Bootshafen. An Bord vom Tuk-Tuk verkneife ich mir die Frage, wer das Ding heute hier herausfährt, da Blicke manchmal mehr sagen als Worte. Aber heute klappt es – Rückwärtsgang rein und früh genug die Richtung eingeschlagen und dann mit schnellem Gegenlenken und dem Vorwärtsgang raus aus dem Bootshafen in Richtung Westkap. Die Sonne scheint und der Wind ist fast nicht vorhanden. Wir fahren verschiedene Plateaus an und versuchen es teileweise mit Pilkern und Naturködern. Wir haben uns heute vorgenommen nur bis 14:00 Uhr draußen zu bleiben, da die Mädels mit uns aufs Westkap wollen. Bis dahin können wir einige Leng, Pollack, einen geilen Schellfisch (Thomas) und mehrere Makrelen, sowie wenige Seelachse erwischen. Beim Angeln verletzt sich Thomas, als er einen Haken seines Paternosters in den Finger bekommt. Der sitzt so blöd, dass er weiter durchgeschoben werden muss, damit wir die Hakenspitze samt Widerhaken abkneifen können. Auch das Einparken beim Bootshafen gelingt mir heute in einem Rutsch.
Thomas lässt sich von mir die Wunde im Bootshaus mit einem wasserfesten Pflaster versorgen und das Schlachten der Fische kann beginnen. Nach dem Filetieren und Einfrieren des Fangs springen wir unter die Dusche und fahren mit den Damen zum Westkap. Dort haben wir bei Sonnenschein eine super Aussicht und können annähernd 100 Km weit schauen. Echt faszinierend!
Auf dem Westkap
Tag 6 (19.08.15)
Heute haben wir es langsam angehen lassen. Nach dem leckeren Frühstück mit den speziellen „Thomas-Krocker-4,5 Minuten-Eiern“ fuhren Thomas, Torsten und Marvin nach Selje. Am Nachmittag starteten die 3 mit Elke und Andrea zum ersten Damen-Angel-Event auf das Meer. Sie fuhren in Richtung Vanylsfjord. Dort wurden einige Pollacks aus den Tangwäldern gekitzelt. Auch einige Lengs konnten verhaftet werden. Gegen 21:00 Uhr wurde die Rückfahrt zum Bootshafen angetreten und Torsten hatte seinen ersten größeren Fischschlachtkampf zu bestreiten. Er bewältigte diese Aufgabe ohne Plessuren. Noch 3-4 Diesel vorm Schlafengehen und dann war auch dieser schöne Urlaubstag zu Ende. Elke und Andrea hatten viel Spaß bei ihrem ersten Angeltörn und haben uns versprochen (oder haben die uns das angedroht???), dass dies nicht das letzte Mal war, dass sie mit aufs Meer gefahren sind. Elke fragte gleich nach, wann wir am nächsten Morgen auf das Meer fahren wollen. Da es um 06:00 Uhr losgehen sollte, ging sie brav ins Bett, um am nächsten Tag fit zu sein.
Tag 7 (20.08.15)
Um 05:30 Uhr haut mich mein Wecker vom Handy mit einer undefinierbaren und schrecklichen Musik aus der Kiste. Aufstehen!!! Angeln ist wieder angesagt. Schnelle Kurzwäsche für den lädierten Körper und ab zum Kaffeefassen in die Küche. Brötchen schmieren und Getränkeration für den Trip in die Kühlbox – fertig! Auf zum Tuk-Tuk – das Ding will auf’s Meer! Heute scheint es aber etwas windiger zu sein als an den Tagen zuvor. Die Drift und die Wellen sind von einer ganz anderen Qualität. Um vernünftig den Meeresgrund nach seinen leckeren Bewohnern absuchen zu können, müssen wir ständig nach neuen Stellen suchen, die ein vernünftiges Angeln zulassen. Dadurch ist unser Ausbeute auch recht überschaubar. Jedoch sind unsere Lumbfische dem Thomas treu geblieben. Die Viehcher fängt er immer und überall! Dann noch fast der Totalverlust von 4 Angeln, die sich in einem, am Führerstand angebrachten Rutenhalter befanden. Durch das heftige Schaukeln ist eine der selbstschneidenden Schrauben ausgebrochen und das Rutenhaltergestell zu einer Seite weggekippt. Dank der schnellen Reaktion von Smutje Torsten, der die sich verflüchtigenden Angeln noch festhalten konnten, sind wir von einem größeren Geräteverlust verschont geblieben. Gegen 14:30 Uhr beschließen wir das Angeln für heute vorerst zu beenden und fahren zurück zum Bootshafen. Schnell die Fische versorgt und ab ins Ferienhaus. Thomas und Torsten wollen Pizza backen.
Die Kerle haben es drauf und die Pizzen schmecken echt lecker! Nach 2 Stunden Siesta fahren Sonja, Andrea, Marvin, Thomas und ich für einen weiteren Angeltörn mit Tuk-Tuk auf das Meer raus. Die erste Drift hat es in sich und wir sind schon am überlegen, wie und wo wir uns hinbegeben sollten, um vernünftig Angeln zu können. Wir entschließen uns etwas dichter unter Land zu fahren. Jetzt geht es schon besser und Andrea fängt einen ordentlichen Pollack. Jetzt heißt sie bei uns nur noch „Pollacken-Andrea“! Nach 2 weiteren Driften ist es 20:30 Uhr und wir wollen noch die zweite Halbzeit von der Europaleague-Partie Odd (Norwegen) gegen Dortmund sehen. Zum Anstoß zur zweiten Halbzeit sitzen wir vorm Fernseher und zischen noch 2 Diesel bevor uns die Müdigkeit erschlägt. Morgen können wir ausschlafen, da ein Seightseeing-Trip nach Maloy geplant ist.
Tag 8 (21.08.2015)
Nachdem alle ausgeschlafen und gefrühstückt haben, fahren wir mit 2 Autos nach Maloy. Die Fahrt hat ungefähr 90 Minuten gedauert. In Maloy schauen wir kurz bei der Touristeninformation rein und lassen uns sagen, wo der nächste Angelladen ist. Vorher gibt es noch eine leckere Portion Softeis für jeden. Der Angelladen ist das krasseste was ich je gesehen habe. Da hängen auf der einen Ecke zwar Zubehörteile geordnet an Wandregalen, aber in anderen Teilen des Ladens sieht es aus, als ob nur die Lieferkartons geöffnet wurden, man kurz reingeschaut hat und dann den Karton für die Kunden hat stehen lassen. Man hat zwar überwiegend Markenware (Shimano, ABU, Penn, etc..) im Angebot, aber die ist auch recht teuer und hält uns von Spontankäufen ab. Die Mädels sind in der Zwischenzeit durch andere Geschäfte getigert und haben einige hübsche Sache für sich gefunden. Da Thomas gerne noch mal nach Wanderschuhen schauen wollte, haben wir dann noch 2 weitere Geschäfte im Ort angefahren. Leider waren die Schuhe, die ihm gefallen haben, nicht in seiner Schuhgröße vorrätig. Wir sind dann wieder zum Ferienhaus zurückgefahren. Das Wetter hat sich zum Nachmittag hin auch etwas verschlechtert und es ist mehr Wind mit Wolken aufgekommen. Wir sind daher heute mal nicht zum Angeln auf das Meer gefahren. Da wir unser Tuk-Tuk tageweise anmieten, haben wir dadurch einmal Bootsmiete gespart. Wir werden ja noch in den verbleibenden Tagen (ab 23.08.15 sollen die Windverhältnisse wieder besser werden) den ein oder andere Fisch auf die Planken liegen.
Tag 9 (22.08.2015)
Am heutigen Tag fuhren Andrea, Elke, Thomas und Torsten zum Angeln. Da es noch etwas windiger als am Wochenanfang war, mussten etwas windgeschützte Stellen ausfindig gemacht werden. Sie fuhren daher in Richtung Vanylsfjord, um dort die Fische zu finden. Gegen Nachmittag kamen die 4 mit nicht ganz soviel Fisch zurück, der dann noch von Thomas und Torsten versorgt wurde. In der Zwischenzeit hatte Sonja eine Torte gemacht und ein Brot gebacken. Bei Kaffee und Kuchen, kamen die Angler bald wieder zu Kräften.
Gegen späten Nachmittag schauten dann zwei Touristen aus dem gelobten Land (echte Thüringer!) bei uns vorbei, die, wie sie uns sagten, schon zum dritten Mal hier zum Angelurlaub verweilten. Sie stellten sich vor als Onkel Manfred und Tante Jutta aus Gera. Nooh. Sie verrieten uns einige der Stellen, auf denen sie in der Vergangenheit gut gefangen hatten. Die beiden Ossigeschütze war etwas älter (ca. 60 Jahre +) und sehr nett. Tante Jutta erzählte, dass wenn sie mal keine Lust zum Angeln haben, auch manchmal den ganzen Tag im Bett bleiben (??? Licher-Bier und Ossi-Weiber sind die besten Zeitvertreiber??). Wir haben uns schon sehr über die beiden Herrschaften amüsiert und uns aber vorgenommen, den einen oder anderen Hotspot von Onkel Manfred noch anzufahren.
Tag 10 (23.08.2015)
Heute ging es wieder früh raus zum Angeln mit Tuk-Tuk. Nach den Informationen, die Thomas von Tante Jutta und Onkel Manfred aus Gera erhalten hatte, wollten wir einen Hotspot anfahren, der in Richtung Selje lag. Nach 45 Minuten Fahrt haben wir diese Ecke ungefähr erreicht und das Boot gestoppt. Obwohl wir herrlichsten Sonnenschein hatten, blieben uns die erwarteten Großdorsche jedoch verwehrt. Die Driften waren auch recht heftig (4 – 6m/s) und nur ein Angeln mit hohen Pilkergewichten möglich. Wir versuchten immer wieder Bereiche rund um das Westkap zu finden, die ein einigermaßen geordnetes Fischen zuließen. Teilweise fuhren wir dicht unter Land, wo wir in Wassertiefen von 10-15m im Tang auch den ein oder anderen Dorsch und Pollack erwischten. Bis um 14:00Uhr angelten wir (Thomas, Torsten, Elke und K.-D.) und hatten ca. 30 Kg Fisch in unserem Fischkübel, denen es dann noch bis 16:30 Uhr mit den Messern an den Kragen ging. Nach 1 Stunde Pause fuhren Thomas, Torsten und ich noch einmal zu einem zweiten Gefecht auf das Meer. Bis 21:30 Uhr wurde dabei versucht den Fisch des Lebens zu erwischen, was uns aber erneut nicht gelang. Die gefangenen 10 Kg Fisch wurden nach Rückkehr noch versorgt und todmüde schlichen wir völlig überarbeitet zum Ferienhaus zurück und gingen nach dem schnellen Abendessen sofort ins Bett
Tag 11 (24.08.2015)
Tolles Wetter schon früh am Morgen. Kein Wölkchen am Himmel. Heute haben wir uns vorgenommen weit raus zu fahren, um unsere Fischkisten endgültig zu füllen. Wir fuhren ca. 7 km vor das Westkap und suchten uns die erste Unterwasserkante, wo es von 100 auf 70 Meter ging. Die Driftgeschwindigkeit hielt sich heute sehr in Grenzen, so dass auch mit 250 Gramm-Pilkern ein Angeln in diesen Tiefen möglich war. Bei dem extremen Sonnenschein war es sehr anstrengend ohne Anflüge von Erschöpfungszuständen (ab und an hatten man den Verdacht, dass der ein oder andere einen Sonnenstich hat – verwirrte Sprachanfälle, etc.) den Tag zu überstehen. Wir fingen Schellfische, Pollack, Dorsch, Lumb (die Spezialität von Thomas), Leng und dann auch Seelachse. Gegen 17:30 Uhr war unser Bottich bis zum Rand mit Fisch gefüllt und wir fuhren zurück, um das große Schlachtfest zu beginnen. Gegen 21:00 Uhr war es dann vollbracht und wir fertig wie das Männchen hinterm Mond. Noch eine 5-Liter-Dose Bitburger versorgt und dann mit einer super Bettschwere in den Kahn.
Tag 12 (25.08.2015)
Heute haben wir alle ausgeschlafen und spät gefrühstückt. Wolkiges Wetter mit gelegentlichen Regenschauern animiert uns nicht ins Boot zu springen. Also beschließen wir nach Hoddevik (großer Sandstrand) und Fure zu fahren, da wir im Anschluß ohnedies noch etwas einkaufen wollten. Bei leichten Regen hielten wir uns dann knapp eine Stunde an dem schönen Strand auf und fuhren dann zu dem abgelegensten Ort der Welt, nach Fure.
Hier klauten die Mädels einige runde Steine (obwohl per Schild verboten) und dann ging es noch in den Supermarkt von Leikanger.
Tag 13 (26.08.2015)
Da für heute ab 11:00 Uhr eine Wetterverschlechterung laut Wettervorhersage angekündigt war, sind wir schon um 05:00 Uhr aufgestanden (Ich dachte, ich hätte Urlaub!), um nach dem Frühstück gegen 06:00 Uhr auf Fischfang zu gehen. Bei einer noch leichten Brise (3-4 m/s) fuhren Thomas, Torsten, Elke, Sonja und ich mit Tuk-Tuk in Richtung Vanylsfjord auf eine etwas nicht so windige Ecke mit 20 – 60 Meter Tiefe. Hier konnten Thomas und ich 2 schöne Dorsche fangen. Danach konzentrierte sich das Lumb-Suchgerät aus der Eichendorffstraße wieder auf das Wesentliche und konnte noch 5 Lumb’s erhaschen. Da das Wetter sich zunehmend verschlechterte und auch noch der Regen einsetzte, beschlossen wir gegen 10:45 Uhr den Heimritt auf den größer werdenden Wellen anzutreten.
Pudelnaß und nicht geschwitzt erreichten wir gegen 11:20 Uhr unseren Hafen und schlachteten noch die gefangenen Fische. Wir ordneten dann im Anschluß noch den gefrosteten Fisch in den Kühlboxen, um festzustellen, was ggf. noch dort an Fisch reinpassen könnte. Pro Fischkiste sollten nach unserer Schätzung noch ca. 3-4 Beutel gefrorene Filets rein passen. Gegen Abend fuhren Andrea, Marvin, Thomas und Torsten zu einem letzten Fischzug auf das Meer hinaus. Sie fingen noch einige unserer beliebten Lumbenhunde und kamen zurück bevor der Wind stärker wurde und der Dauerregen einsetzte. Thomas, Torsten und ich haben dann die Fische filetiert und eingefroren. Nach dem Reinigen des Schlachtplatzes wurde auch Tuk-Tuk mit dem Wasserschlauch und der Wurzelbürste geschrubbt und auf Hochglanz gebracht. Die Angeln und Rollen wurden nach einer intensiven Süßwasserbehandlung zum Trockenen in der Garage des Ferienhauses abgestellt. Wir gingen alle gegen 22:00 Uhr ins Bett, um fit für den nächsten Tag zu sein.
Tag 14 (27.08.2015)
Um 06:00 Uhr sind wir alle aufgestanden, haben uns gewaschen und dann gemeinsam gefrühstückt. Mit den Autos von Torsten und Thomas sind wir dann in Richtung Alesund aufgebrochen. Das Wetter war sehr durchwachsen. Nach ca. 3,5 Stunden haben wir dann das „Venedig des Nordens“ erreicht und die Fahrzeuge in einem Parkhaus abgestellt. Wir erkundeten in 4 Stunden zu Fuß die Innenstadt von Alesund und durchstöberten das ein oder andere Kaufhaus. Die Stadt war sehr gut mit Touristen bevölkert, da auch ein riesengroßes Kreuzfahrtschiff im Hafen lag (ca. 315m Länge!). Bei Burger King stärkten wir uns noch bevor es zurück zu den Autos ging. Wir fuhren auf dem Heimweg noch ein Einkaufzentrum in Moa an, wo noch einmal für 1 Stunde ein Halt eingelegt wurde. Dann ging es zurück in Richtung Honningsvag und 2 Fähren und 3 Stunden später waren wir wieder in unserem Ferienhaus. Hier ging es noch 2 Flaschen Bacardi und 1 Flasche Likör 43 an den Kragen bis wir um 24:00 Uhr dem lieben Torsten zum Geburtstag gratulieren konnten. Gegen 2:00 Uhr gingen wir dann ins Bett.
Tag 15 (28.08.2015)
Heute schliefen wir alle etwas länger und begannen nach dem Frühstück mit dem Einladen der Autos. Bei sehr wechselhaftem Wetter versuchten wir immer dann zu den Autos zu gehen, wenn es mal nicht regnete. Nachdem wir den Großteil unseres Gepäcks verstaut hatten, begannen die Mädels mit der Reinigung der Zimmer. Unser Vermieter hatte sich für 18:00 Uhr zur Hausabnahme angekündigt und bis dahin sollte auch alles so weit fertig sein. Nach dem wir unserem Vermieter die gereinigten Zimmer gezeigt hatten und er die Stromabrechnung mit uns durchgeführt hatte, verabschiedeten wir uns bei ihm. Gegen 20:30 Uhr fuhren wir zum Schlachthaus und holten die Gefrierboxen raus, die dann mit Folien und Klebeband für die lange Rückfahrt transportfähig gemacht wurden. Rein in die Autos und ab Richtung Oslo. Bei windigen und sehr regnerischen Wetter verließen wir das Westkap und begaben uns auf den nächtlichen Horrortrip. Wenig Sicht, unbekannte Straßen und steigende Müdigkeit machten uns das Autofahren nicht leicht. Wir beschlossen stündlich eine Raucherpause durchzuführen.
Tag 16 (29.08.2015)
Nach dem die Sonne aufgegangen war, wurde das Wetter auf der Fahrt nach Oslo besser und wir kamen etwas flotter voran. Wir erreichten den Yachthafen von Oslo, wo wir auch parken wollten gegen 08:15 Uhr und konnten auch noch 3 Parkplätze ergattern. Zu Fuß gingen wir dann in Richtung Schloß und konnten dort auch noch die Ablösung der Schlosswache erleben. Im Anschluß war die Innenstadt unser nächstes Ziel. Das Rathaus und weitere interessante Objekte wurden ebenso wie das ein oder andere Geschäft in den nächsten 3 Stunden angelaufen, bevor wir uns wieder zurück zum Yachthafen begaben. Von dort ging es dann zum Check-in der Fährgesellschaft Colorline. Die „Color Fantasy“ war mittlerweile schon eingelaufen und nach ca. 1 Stunde fuhren wir dann in den Bauch der Fähre. Zu unserer Überraschung hatten wir ohne Aufpreis 2 Aussenkabinen für je 4 Personen erhalten. Diese bezogen wir und gingen dann zum Oberdeck, um das Auslaufen bei schönem Wetter live zu erleben. Da unsere Mägen knurrten, beschlossen wir mit der Nahrungsaufnahme und dem Bierchentrinken zu beginnen. Das Biertrinken zog sich bis ca. 20:45 Uhr hin. Die Mädels stellten in der Zwischenzeit den Tax-Free-Shop auf den Kopf und holten uns dann aus der Bar ab. Müde und leicht angetrunken ging es dann in die Kojen und wir schnarchten dann bis zum nächsten Morgen um die Wette (armer Marvin und Thomas!!!).
Tag 17 (30.08.2015)
Um 06:30 Uhr sind wir heute aufgestanden und haben uns Zug um Zug in der Dusche grundgereinigt. Nachdem auch die Mädels abmarschbereit waren, sind wir dann zum Frühstücksbuffet. Nach dem Motto „Platzen ist der schönste Tod“ haben wir uns die Mägen vollgeschlagen bis nichts mehr reinpassen wollte. Bei der „Zigarette danach“ haben wir dann die Einfahrt in die Kieler Bucht genossen. Das Ausschiffen klappte recht gut (Zoll – wo bist du??) und haben uns dann an der ersten Tankstelle in Kiel wieder beim Tankstopp getroffen. Hinter Hannover zeichnet sich dann bald ab, dass wir noch von der Autobahn müssen, da es eine Vollsperrung der A7 gab. So ging es halb durch den Harz und wir kamen dann erst gegen 18:30 Uhr in Bebra an. Geschafft!! Endlich daheim!! Fischkiste aus dem Auto und Gefriergut begutachten. Alles noch schön fest gefroren! Toll – hätte ich nicht geglaubt!
Ein toller Urlaub ist wieder wie im Flug vorbei gegangen. Wir sind uns sicher, dass Norwegen uns in 2 Jahren wieder kennen lernt (arme Norweger)! Wir können es schon jetzt nicht abwarten.